Chemie fürs Leben: Zitronensaft und Rohrfrei - ein schüler- und alltagsorientierter Zugang zu Säure, Laugen und Salzen in der Sek I

Referent:  Prof. Dr. Alfred Flint (Universität Rostock)

Datum:  Mo, 29.11.2021 (ab 15.00 Uhr)

Ort:  Heinrich-Heine-Gymnasium (Harksheider Str. 70, 22399 Hamburg)

Experimentalvortrag und Workshop für Lehrkräfte der Sek I

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Chemie und Lebenswelt sind aus fachlicher Sicht zwei untrennbar miteinander verbundene und in ständiger Wechselwirkung stehende Bereiche. Aus Sicht der Schülerinnen und Schüler insbesondere der Sekundarstufe I wird diese Verbindung im derzeitigen Chemieunterricht kaum deutlich. Mit “Chemie” befassen sie sich nicht aus Interesse, sondern nur weil es der Lehrplan so vorsieht. Um die Akzeptanz und damit auch den Erfolg des Chemieunterrichts zu verbessern ist es erforderlich, die Verknüpfung von Chemie und Lebenswelt wesentlich deutlicher als bisher herauszustellen.
 
Bei der Umsetzung dieses Anliegens trifft man aber auf zwei große Probleme:

  1. Stoffe aus dem Alltag sind aus fachlicher Sicht häufig der Organischen Chemie zuzuordnen. Die derzeitigen Lehrpläne sehen aber die Behandlung der Organischen Chemie erst gegen Ende der Sekundarstufe I oder gar in der Sekundarstufe II vor.
  2. Stoffe aus dem Alltag sind in ihrer Zusammensetzung und Wirkungsweise häufig zu komplex, um sie unter Berücksichtigung der Kenntnisse und Fähigkeiten der Schülerinnen und Schüler auch auf formaler Ebene im Chemieunterricht der Sekundarstufe I zu behandeln.

 
Diese Probleme lassen sich lösen, wenn man zum einen die bisher “starren” Grenzen zwischen Anorganischer und Organischer Chemie aufbricht und in der Sekundarstufe I eine “allgemeine” Chemie unterrichtet. Zum anderen muss man bereit sein, Experimente zunächst auf einer eher phänomenologisch orientierten Ebene deuten zu lassen. Dadurch lassen sich erheblich mehr Experimente mit Stoffen aus dem Alltag durchführen und die gewünschte Verknüpfung zwischen Chemie und Lebenswelt wird an vielen Stellen möglich. Anhand einer Unterrichtseinheit und dazu vorgestellten Experimenten mit Stoffen aus dem Alltag zum Thema Säuren, Laugen und Salze wird gezeigt, dass daraus keineswegs ein oberflächlicher Chemieunterricht resultieren muss, sondern dass man sehr wohl problemorientiert vorgehen und grundlegende Prinzipien der Chemie herausarbeiten kann.


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